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Vivat – Er lebt

 

Käthe Luther war eine kluge und umsichtige Frau. Sie hatte ein waches

 Auge für die Freuden, Sorgen und Anfechtungen ihres Mannes. Als Martin

Luther gegen Ende seines Lebens viele Enttäuschungen zu verkraften hatte,

bestellte Käthe einen Steinmetzmeister und gab ihm den Auftrag, an ihrem

Haus ein neues Portal einzusetzen. Auf den Schlussstein im Torbogen ließ

sie das Wort einmeißeln: Vivat! Jeder der künftig durch das Tor ein- und ausging,

sollte wissen: Jesus lebt! Keiner konnte nunmehr das Haus betreten, dem nicht in

Erinnerung gerufen wurde: Jesus lebt! Keiner konnte das Haus verlassen,

den nicht noch einmal diese Botschaft zum Abschied gegrüßt hat. Was immer in

den Gesprächen mit Martin Luther verhandelt wurde, der Gruß der Pforte besiegelte

jeden Besuch im Haus: Er lebt! Zuerst aber galten diese Worte dem Hausherrn

selber in den Stunden seiner Anfechtung, seiner Zweifel und Sorgen.

Jesus lebt. Der Auferstandene ist gerade in unserer Schwachheit

stark. Wenn unsere Kräfte schwinden, seine Lebensmacht ist ungebrochen.

Vivat – Er lebt. Das ist die Botschaft, die trägt.

Wir sollten dieses Wort immer wieder über unser Haus,

unsere Familie, unsere Arbeit, unsere Sorgen und Mühen,

Lasten und Leiden schreiben: Jesus lebt!

 

Jesus sagt: „Ich lebe, und ihr sollt auch leben!“

 

                                                                                           (Johannes 14,19)

 

Aus "Überlebens-Geschichten für jeden Tag"

 von Axel Kühner