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Unsere Zuflucht
Im November 1938 brannte in der
sogenannten Kristallnacht
auch in Essen die Synagoge. Rassenhaß
und Rassenwahn
hatte sie in Brand gesteckt. Sie brannte
völlig aus, und die
schwarz
verkohlten Mauerreste blieben als stumme Zeugen
von Haß und Gemeinheit zurück.
.
Sieben Jahre später, im Frühjahr 1945,
brannte die ganze Stadt.
Die
Bomben der feindlichen Flieger hatten die Stadt in ein einziges
Flammeninferno verwandelt. Menschen
rannten, schrien um ihr
Leben. Tausende verbrannten in den
Häusern und auf den Straßen.
Einige Menschen besannen sich auf die
ausgebrannte Synagoge
und flüchteten in die verkohlten
Mauerreste. Sie blieben bewahrt.
Denn dort gab es nichts mehr zu brennen.
Schon einmal hatte
hier das Feuer gelodert und sich
ausgetobt. Nun wurde der Ort
zur Rettung für die Menschen, die sich
dorthin geflüchtet hatten.
Der Ort ihrer Schuld wurde zum Ort der
Bewahrung.
Nehmen wir Zuflucht zu Gott, so
verwandelt sich der lodernde
Zorn
Gottes in das Feuer der Liebe. Wir bleiben trotz unserer
Schuld bewahrt, weil sich der Zorn
Gottes an einem anderen
ausgebrannt hat. Das Kreuz Jesu ist der
Ort, wo unsere Schuld
offenbar, aber auch die Rettung möglich
ist. Nehmen wir
Zuflucht zum Kreuz Jesu, so bleiben wir
in seiner Liebe ge-
borgen und gerettet. Dort wo Jesus für
unsere Schuld ver-
brennt, bleiben wir dann bewahrt. Welch
eine Liebe Gottes!
(Nach Wilhelm Busch)
Herr, du
bist unsere Zuflucht für und für!"
(Psalm 90,1)
Aus "Überlebens-Geschichten für jeden Tag" von Axel Kühner